Das Lied des Blutes: Rabenschatten 1

Das Lied des Blutes: Rabenschatten 1 - Anthony Ryan Cover
Das Cover hat mich sofort in seinen Bann gezogen und ich wusste einfach: Dieses Buch brauche ich als Hardcover! Es hat mich einfach nur umgehauen. Ich mag das Schwert und die gut geschützten Arme vor dem roten Gewand. Es passt sehr gut zum Inhalt der Geschichte und ich mag die Farben sehr gerne.

Meine Meinung
Vaelin Al Sorna wird mit zehn Jahren von seinem Vater zum sechsten Orden gebracht. Dort lernt er zu kämpfen, und zu überleben. Zusammen mit zehn anderen Jungen teilt sich Vaelin ein Zimmer beim Orden. Diese zehn Jungen sind seine Gruppe. Gemeinsam werden sie ausgebildet und müssen viele Prüfungen im Laufe des Buches ablegen. Die Ausbildung und auch die Prüfungen, welche sie durchstehen müssen, werden gut beschrieben und haben einen sehr guten Einblick in die Welt, in der diese Geschichte spielt, gegeben.
Vaelin ist ein talentierter Kämpfer. Schnell wird klar, dass er in vielen Disziplinen besser ist, als seine Mitschüler. Vor allem der Schwertkampf liegt ihm, wie sonst keinem. Ich bin der Meinung, dass Vaelins Talent und die Tatsache, dass er ein Überflieger zu sein scheint, noch gerade so an der Grenze zum übertriebenen oder gar nervigen sind. Mich hat es nicht so sehr gestört, dass er so stark aus der Masse heraussticht, da bereits im Klapptext und auch in der Einleitung deutlich wird, dass Vaelin ein herausragender Krieger ist. Auch hat der Autor darauf geachtet, dass er eben nicht in allen Disziplinen so überdurchschnittlich gut ist. Vielleicht hätte man noch etwas verdeutlichen können, mit wie viel Anstrengung er sich sein Können erworben hat.

Vaelin erzählt seine Geschichte dem kaiserlichen Geschichtenschreiber der ihn auf seiner letzten Reise zu den Piraten begleitet und von sich selbst behauptet ein gebildeter Mann zu sein und bereits alles über Vaelins Volk zu wissen. Wie sich jedoch schnell herausstellt, weis er überhaupt nichts. Ich mochte die Aufteilung der Geschichte. Sie ist in fünf Teilen geschrieben. Dazwischen gibt es immer ein Kapitel, welches von Vaelin in der "Gegenwart" erzählt, wie er zusammen mit Lord Verniers (dem Gelehrten) auf dem Schiff zu seinem Ende reist.
In diesen Zwischenkapiteln wird das zuvor gelesene zusammengefasst und es werden Schlüsse gezogen, die dem Leser anderes verborgen bleiben würden.

Was mir an Vaelin Al Sorna (abgesehen von seinem schönen Namen) besonders gut gefällt, ist seine Eleganz und beinahe schon Gelassenheit. Natürlich könnte man jetzt auch sagen, es ist einfach nur Arroganz. Da kann ich auch nicht einmal widersprechen, denn das ist er durchaus, allerdings nicht unberechtigt. Er tritt immer sehr überlegt auf und eben einfach elegant, wie ich finde. Auch fand ich es sehr faszinierend, dass er über die meisten seiner Taten sehr genau nachdenkt und sich mit möglichen Folgen auseinandersetzt. Er rennt nur selten kopflos irgendwo hin.

Neben Vaelin ist Nortah Al Sendahl eine meiner absoluten Lieblingsfiguren. Bereits zu Beginn des Buches ist er unglaublich arrogant und kann seinen Vater und seine Herkunft nicht vergessen oder gar verleugnen. Hier sei noch eingefügt, dass man mit Beitritt zum Orden seine Herkunft verliert und sozusagen keine Familie und vor allem keinen Vater mehr hat. Dieser Ausspruch ist im Laufe des Buches immer wieder ziemlich wichtig.
Auf seinen ersten Seiten konnte ich Nortah nicht leiden und habe recht schnell beschlossen, ihn nicht leiden zu können. Umso weiter die Geschichte fortschritt, desto mehr ist er mir allerdings ans Herz gewachsen. In meinen Augen macht er die beachtlichste Veränderung im Buch durch.

"Das Lied des Blutes" hat mich gefesselt und in Atem gehalten. Ich konnte das Buch teilweise gar nicht mehr aus den Händen legen. Vaelins Geschichte hat mich in ihren Bann gezogen und ich freu mich schon sehr darauf, bald Band 2 in den Händen zu halten. Dieser ist nämlich vor nicht allzu langer Zeit erschienen. Das war auch ausschlaggebend dafür, das ich mir endlich den ersten Teil gekauft habe. Rabenschatten ist eine Trilogie und ich habe wirklich keine Ahnung was noch auf Vaelin und seine Gefährten zu kommt, denn es kam alles anders, als ich geglaubt habe.

Das Buch tut sich noch in einem weiteren Punkt extrem hervor. Es ist das erste Fantasybuch seit sehr langer Zeit, das mich so sehr gefesselt hat und mir gezeigt hat, warum ich früher nur solche Bücher gelesen habe. In meinen Augen ist es auf jeden Fall eines der besten Bücher, die ich dieses Jahr gelesen habe und ich bin sehr froh, es mir tatsächlich auch in der Hardcoverausgabe gekauft zu haben.

Mit gutem Gewissen kann ich euch dieses Buch empfehlen. Es ist ein genialer Fantasyroman, der den Leser mit in eine fremde Welt reißt und mit ihm zusammen auf den Spuren eines abenteuerlichen Lebens wandelt. Vaelin Al Sorna hat mich in seinen Bann geschlagen und ich will unbedingt wissen, was mit ihm geschieht.

Wertung (5/5)

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